Hast du Angst? Angst in den Sattel zu steigen? Angst, mit deinem Pferd zu arbeiten?
Angst ist nichts Schlechtes, sie ist einer der Instinkte, die uns davor bewahrt, zu hohe Risiken einzugehen. Sie macht uns aber auch handlungsunfähig, denn sie lässt uns meist erstarren oder fliehen. Ja, wie bei den Pferden - stimmt.
Du kannst aber lernen, mit der eigenen Angst umzugehen. Es ist natürlich so, dass im Pferdesport, genau wie im täglichen Leben, ständig neue, unerwartete Situationen auf uns zukommen. Nur, wer sich auf Unerwartetes einstellt, kann damit auch leichter und problemloser umgehen.
"Aber WIE lerne ich das?" frägst du dich sicher jetzt. Das reiterliche Leben, besteht, wie wir ja alle wissen, aus einer ganzen Reihe an Herausforderungen, die gemeistert werden wollen. Um diese Herausforderungen erfolgreich bestehen zu können, ist es sinnvoll, sich zuerst zu fragen, wie man sich überhaupt bei dieser Aufgabe oder Herausforderung fühlt.
Wie wirken Gedanken und Gefühle auf deinen Körper bzw. wie beeinflussen sie dein Handeln?
Dann ist es wichtig, sowohl dich selbst und deine Fähigkeiten als auch die Anforderungen der neuen Situation richtig einzuschätzen. Also IST und SOLL zu analysieren!
Denn wenn du einerseits weißt, was auf dich zukommt und andererseits weißt, was du kannst bzw. woran du noch arbeiten musst, behältst du die Kontrolle und den Überblick.
Körper und Geist - die zwei Teile des Ganzen. Wer der Angst im Kopf den Kampf ansagt, sollte immer den Körper mit einbeziehen. Wenn du deinen Körper bewusst entspannst, z.B. beim Yoga oder der progressiven Muskelentspannung, so entspannt sich auch dein Geist und wird frei.
Frei, um die negativen Gedanken (die oft schon so automatisiert sind, dass wir sie nicht einmal bemerken) den Garaus zu machen!
Das Teufelchen auf deiner Schulter kann zum Engelchen werden und dich wie ein Personal Coach in schwierigen Situationen begleiten.
Diese ersten wichtigen Schritte ebnen deinen Weg zum konzentrierten Reiten im Hier und Jetzt.
Konzentriert im richtigen Moment auf den richtigen Aspekt, das bedeutet Reiten im Hier und Jetzt.
Und die Angst, vor dem, was war (Vergangenheit) und vor dem, was sein könnte (Zukunft), hat keine Chance mehr.
Dann kommt der Zeitpunkt des Visualisierens, der deinen Gedanken buchstäblich Flügel verleiht! Die Kraft der Gedanken und der Vorstellung macht es möglich, sich mit den verschiedensten Situationen auseinanderzusetzen und Geist und Körper so zu trainieren, dass nun das zur Realität werden kann, was dir bis vor kurzem noch unmöglich erschien.
Und hier sind noch meine 7 Tipps, wie du auf längere Sicht mit Selbstvertrauen und Freude das Reiten genießen kannst:
1. Gut Ding hat Weile! Lass dir Zeit! Besonders wenn es darum geht, sich mit Ängsten auseinander zu setzen, bringt es wenig, sich zu zwingen. Ganz im Gegenteil: Die Angst wird dann oft um so größer! Nimm dir die Zeit, die du brauchst.
2. Bleib dir selbst treu! Erinnere dich regelmäßig an deine eigenen Werte, unabhängig davon, was andere für wichtig halten.
3. Deine eigene Wahrnehmung bestimmt die Realität. Wenn du dir einredest, du kannst nichts, wirst du auch ständig versuchen, dir selbst recht zu geben. Schaffe dir eine Realität, der du selbst positiv gegenüber stehst.
4. Gedanken beeinflussen Gefühle, Gefühle lassen den Körper reagieren und bestimmen das Handeln. Bleibe dir der Wechselwirkung zwischen Körper und Geist bewusst und mache dir diese Wechselwirkung positiv zu Nutze.
5. Setze dir regelmäßig und bewusst schönere und größere Ziele. Bleibe dabei realistisch, aber fordere dich auch jedesmal wieder ein wenig heraus. Jedes erreichte Ziel fördert dein Selbstvertrauen.
6. Bleibe lösungsorientiert. Selbst, wenn du vor einer Aufgabe im ersten Moment zurückschreckst und dir Gedanken kommen wie "das kann ich doch nie!", denke sofort wieder an IST und SOLL: Was muss ich tun, um diese Aufgabe zu meistern?
7. Ganz wichtig: Fehler machen ist absolut erlaubt! Verabschiede dich von dem Anspruch, perfekt zu sein. So abgedroschen es auch klingt: Aus Fehlern lernt man und Übung macht den Meister!